Besuch von Effi

 

 

von Michaela Göhr 

und Inga Knoff

 

Die Zwillinge Finn und Franzi sitzen an ihren Hausaufgaben.

Finn stöhnt: „Warum müssen wir eine ganze Seite mit dem Buchstaben F schreiben? Den Buchstaben kennen wir doch längst, weil unsere Namen damit anfangen.“

„Genau“, stimmt Franzi zu.

Ein leises Kichern ertönt.

„Warst du das?“, fragt Finn und blickt seine Schwester erstaunt an.

„Nö, ich dachte, du ...“

Wieder erklingt das helle, fröhliche Lachen.

„Das kommt aus deiner Fibel, Franzi!“, ruft Finn und zeigt auf das Leselernbuch. „Sieh nur!“

Der Buchdeckel schimmert sanft, bevor sich ein kleines Wesen mit schillernden Flügeln zwischen den Seiten hervorquetscht. Mit einem leisen „Ffft“ flutscht es schließlich auf den Tisch und glättet seine zerzausten Haare.

„Funkelfleck und Fliegendreck“, keucht es. „Sich aus diesem Buch zu befreien, ist furchtbar mühsam. Warum schlägt es denn niemand auf?“

Die beiden Kinder antworten nicht und starren das Geschöpf fassungslos an.

Franzi findet zuerst ihre Stimme wieder und fragt schüchtern: „Wer bist du?“

Federleicht erhebt sich das Wesen in die Luft. Dabei singt es:

 

Freche Effi Funkelfee

findet jede Spielidee,

fliegt fantastisch, froh und frei,

fragt euch zwei: „Seid ihr dabei?“

 

„Du bist also eine echte Fee?“ Finn sieht Effi skeptisch an. „Kannst du denn auch zaubern?“

„Nur Sachen, die mit F anfangen. Schließlich bin ich eine Fffee“, erwidert Effi. Ihr F hört sich an wie bei einer Luftpumpe.

„Und was für Spielideen findest du so?“, möchte Franzi wissen.

„Äh ...“

Die Fee wird auf einmal verlegen.

„Ich dachte, ich könnte vielleicht ein paar F-Ideen von euch aufschnappen ...“

„Ideen mit F? Sowas wie ... Fahrrad fahren?“, überlegt Franzi. „Oder Fantasiegeschichten erfinden?“

„Nee, lieber Fußball spielen!“, ruft Finn und springt auf. „Oder Fledermäuse erforschen und Füchse fotografieren!“

„Oh, ihr seid fabelhaft!“, ruft Effi und wirbelt wie ein Kreisel um die Zwillinge herum. „Jetzt weiß ich etwas Schönes für euch!“

Sie wirft die Hände nach oben. In der einen hält sie plötzlich eine gelbe Glitzerfeder, mit der sie magische Zeichen in die Luft malt.

Dabei trällert sie:

 

„Funkelflamme, Federspitze,

bring uns fix Ideenblitze!

Feenzauber, zeig uns was,

füll den Raum mit Spiel und Spaß!“

 

Mit großen Augen verfolgen die Geschwister, wie bunte Holzperlen von der Zimmerdecke rieseln und sich in einer Schale sammeln, die auf dem Tisch steht. Ein rundes Wurfgerät formt sich in der Luft und saust wie ein Ufo vorbei.

„He, das kenne ich doch!“, ruft Finn fröhlich und deutet auf ein Papierflugzeug, das quer durch den Raum schwebt. „Flieger zu falten, macht unheimlich viel Spaß!“

Seine Schwester zeigt auf die Fingerfarben, die vor ihr sichtbar werden. „Also ich würde jetzt lieber Fingertiere malen!“

Schon sind die beiden Kinder eifrig dabei. Sie basteln, zeichnen und fädeln. Effi lächelt vergnügt.

Sie flüstert: „Fidibus verschwindibus ...“, und flattert lautlos zurück ins Lesebuch.

 

 

Hast du Lust, wie Franzi Fingertiere zu malen?

Wie wär’s mit ein paar Tieren mit F/f im Namen?

Bestimmt findest du einige in diesem Buch.