Freitag, 20.09.24
Nach einer überwiegend komplikationsfreien, dem üblichen Freitagnachmittagschaos auf den Straßen entsprechend langen, und allein deshalb anstrengenden Anreise gelangten Maike Johnke und ich kurz vor 21 Uhr zur Arena Berlin, wo wir planmäßig unseren Stand aufbauen und anschließend zu Fuß zum ca. 650 Meter entfernten Hotel marschieren wollten. Das Aufbauen fiel dank der ca. 2-stündigen Stau-Verzögerung flach und wir nach der langen Autofahrt sowie einem späten Maike-Mitbring-Abendbrot bald ins Bett.
Samstag, 21.09.24 /Sonntag, 22.09.24
Kurz nach acht zerrten wir unsere schweren Bücherkisten per Sackkarre und Klapp-Transporter zum Tor. Ärgerlicherweise fiel meine unterste, brandneue Plastikkiste dem ätzenden Kopfsteinpflaster am Eingang zum Opfer. Grummel.
Nach diesem Tiefschlag folgte in der Halle direkt der nächste: Dort, wo mein - diesmal extra eine Nummer größer bestellter - Tisch sein sollte, stand das winzige Quadrat von letztem Jahr. Empört wandte ich mich an die Messeleitung und bekam prompt die Bestätigung, dass da etwas schiefgelaufen war. Das Wissen, im Recht zu sein, half mir nur nicht dabei, den nicht vorhandenen Stand aufzubauen.
Die Wartezeit nutzte ich dazu, auf dem Boden schon mal mein Steckregal zusammenzusetzen und die kaputte Kiste zu leeren. Endlich erschien jemand, um den zu kleinen Stand alleine wegzutragen. Prima. Bald darauf erschienen zwei Leute, die einen mindestens doppelt so großen Tisch herbeischleppten. Überrascht von so viel Großzügigkeit hegte ich dennoch leichte Zweifel, dass meine B1-zertifizierte Tischdecke dafür ausreichte. Aber besser zu groß als zu klein ...
Siehe da, die Decke reichte soeben bis an die Kanten. Ich klopfte mir innerlich auf die Schulter für meine vorausschauende Tischdecken-Konzeption.
Leider blieb durch die Verzögerung nach dem Aufbau vor Messebeginn zu wenig Zeit, um alte Bekannte zu besuchen. Überhaupt war ich darauf angewiesen, dass die Leute alle zu MIR kamen. Zum Glück taten sie das auch. Jedenfalls viele. Jeanette Lube und Ulrike Bode vom Blogger-Gemeinschaftsstand schauten vorbei, ebenso die Autorinnen Chrissy Kromp und Laura Misellie, die extra für den Messebesuch angereist waren, dazu traf ich Sabine Reifenstahl, Anna Kleve und jede Menge weitere bekannte Gesichter von den Nachbarständen, darunter Felizitas Montforts, Marita Kürschner, Dirk Osygus, das Team des GedankenReich Verlags, Olaf Raack, Lily Konrad, Anja Buchmann, Jasmin Jülicher, Autorin T. M. Wulf (schade, dass wir nicht länger quatschen konnten), Anne Polifka - Schriftstellerin und, und, und ...
Sorry an alle, die ich nicht genannt / markiert habe. Zudem habe ich insgesamt sicherlich nicht die Hälfte der Autoren und Blogger gesehen und gesprochen, die ich inzwischen persönlich oder übers Netz kenne. Abgesehen von denen, die ich vielleicht doch gesehen und nicht erkannt habe ...
Zumindest begegnete ich zum ersten Mal live der treuen Seele Janette Fahlpahl (im Bild rechts neben mir), die zusätzlich zu ihrem Wunschbuch-Gewinn von der Onlinemesse "Bookplanet", den sie abholen kam, gleich noch meine Geschichtensammlung "Dezente Weihnacht" erstand.
Zwischen der sympathischen Kinderbuchautorin @Janine Fielitz und dem Trio der @Schreibfedern habe ich mich auf jeden Fall wohlgefühlt. Danke für die Halsbonbons von rechts und die Schokolade von links, die Körper und Seele gutgetan haben, sowie für die netten Gespräche zwischendurch!
Vom @Klunkerschatz musste zum Schluss eine Drachenbrosche mit, nachdem Lily Konrad mich mit einer solchen besucht hat. Ist der Drache nicht wunderhübsch? Farblich passt er super zu meinem Stand und wird diesen demnächst zusätzlich zu meiner gehäkelten Helia schmücken.
Mein Fazit ist ziemlich gemischt. Einerseits finde ich die Messe jedes Mal aufregend, toll und ich freue mich wahnsinnig im Vorfeld darauf. Andererseits ging das Notfall-Standkonzept mit den Carrés längst nicht so gut auf wie erhofft. Es war eher wie im Vorfeld befürchtet unübersichtlich und chaotisch, wirkte durch die großen Lücken zwischen den Ständen, fehlende Abtrennungen und einen gewaltigen „Totraum“ im Mittelteil teilweise unschön und unprofessionell. Die Besucherresonanz war meinem Eindruck nach insgesamt eher verhalten, das Interesse an Gesprächen und generell an meinem Angebot leider nur gering - vielleicht begünstigt durch das gewaltige, in seiner Vielfalt und Unübersichtlichkeit überwältigende, zu wenig strukturiert dargebotene Konglomerat an Ständen. Die Bereiche der einzelnen Genres waren kaum erkennbar voneinander abgegrenzt, folgten keinem logisch durchschaubaren Konzept. Familien irrten auf der Suche nach Kinderbüchern überall durch die Gänge, die Zuordnung von Stand zu Autor war schwierig, da ein physischer Übersichtsplan fehlte. Dazu hörte ich von immensen Parkplatz-Problemen, die eventuell auch einige Buchfans am Messebesuch gehindert haben. Nicht alle Standplätze waren optimal beleuchtet, insbesondere die Randbereiche und Stände an den viel zu großen Leerflächen, auf denen man sich als Besucher verloren fühlte, wurden nur wenig angestrebt. Hier wäre eine engere Führung des Besucherstroms durch einen festgelegten Hauptweg vorteilhaft. So würden alle Stände angelaufen, hätten die gleiche Chance, wahrgenommen zu werden und die Besucher hätten die Gewissheit, nicht versehentlich Gänge auszulassen, dafür andere dreimal zu durchlaufen (was ich durchaus öfter beobachtet habe), würden alle Stände wenigstens einmal kurz sehen und könnten sich dann entscheiden, wo sie länger verweilen möchten, bzw. wohin sie erneut zurückkehren möchten.
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